Erkenntnis ist nicht zum Denken da.
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Sie will gelebt werden.
Heute war ich im Paradies. Konkret heißt das, in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Sämtliches Wissen der Hansestadt, über alle Länder und wissenschaftliche Disziplinen hinweg, sorgfältig gesammelt, katalogisiert und uns für 40 € Jahresgebühr an 7 Tagen die Woche in Lesesälen zur Verfügung gestellt. Es ist der reinste Himmel.
Ich finde es wunderschön, so viele Erkenntnisse der Menschheit zur Verfügung zu haben in diesem Meer aus Büchern. Eine Sache ist jedoch noch schöner: Die Menschen, die in der Bibliothek sitzen und arbeiten. Hunderte ganz unterschiedlicher Menschen, und jede und jeder extrahiert aus dem Büchermeer einen ganz persönlichen Ausschnitt aus Themen und Thesen, um sie in eine individuelle Arbeit zu gießen und diese in die Welt zu bringen. Ich habe Führungsthemen recherchiert. Ein anderer las Byzantinische Geschichte. Ein junges Mädchen schrieb über Politik und Assimilation, ein Werber las über Kunst und eine Frau brütete über wirtschaftswissenschaftlichen Formeln.
Es gibt kaum eine Zeit, in der Informationen so vielfältig, kostenfrei und verfügbar waren wie jetzt. Ob Unibibliothek, Fachbuch oder Youtube, du kannst alles Mögliche über alles Mögliche herausfinden. Die Kunst ist, nicht zu ertrinken in dem Meer aus Informationen. Sondern einen Sinn daraus machen und etwas zu gestalten, das einen positiven Einfluss hat auf die Welt. Eine thematische Zusammenfassung, die Nutzen stiftet. Ein neues Kunstwerk, das uns nährt. Eine fundierte Theorie, gefunden um im Unternehmen Wert zu stiften. Neue Ideen, die Zusammenarbeit erleichtern.
Es sind nicht die Informationen an sich, die die Welt verändern. Erkenntnis ist nicht zum Denken da. Sie will gelebt werden. In der Arbeit, die wir daraus machen.