Alles hat seinen Preis.
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Es gibt Entscheidungen, die wollen wir ein Leben lang nicht wahrhaben. Die umschiffen wir, deren Rufen und Drängen nach Klarheit betäuben wir, deren Existenz ignorieren wir, bis wir sie kaum noch wahrhaben.
Es gibt sie jedoch. Sie sind da, die wenigen aber wichtigen Themen im Leben, die sagen: Du musst dich entscheiden. Dafür oder dagegen. Es gibt ein paar Dinge, da gibt es kein „sowohl als auch“.
Alles hat seinen Preis. Sich zu entscheiden kostet Mut und Überwindung. Sich nicht zu entscheiden kostet ebenso viel Energie, nur wird sie kaum wahrgenommen, weil sie fast unbemerkt entweicht über die vielen Jahre, die wir der Entscheidung aus dem Weg gehen.
Gerade ist bei mir so eine Zeit, in der eine Entscheidung reift. Eine Entscheidung, vor der ich seit dreißig Jahren weglaufe. Erst mit 42 Jahren und der Freiheit des Älterwerdens habe ich den Mut, sie zu treffen.
Und es tut einfach nur weh. Auch wenn ich weiß, dass ich nicht verlieren kann. Das eine klare Entscheidung mir in der Zukunft unglaublich guttun wird. Doch jetzt, in dem Moment, ist da nichts Schönes dran. Nichts Tröstliches. Einfach eine große Einsamkeit da ich weiß, das muss ich mit mir ganz alleine ausmachen. Niemand kann dabei helfen. Auch das bedeutet Weiterentwicklung. Sich diesen Momenten im Leben stellen und sie ver-antworten.
Als junge Personalentwicklerin und auch später als Coach habe ich mich immer gewundert, wenn Klienten den Prozess der persönlichen Entwicklung abgebrochen haben, so ganz kurz vor einem Durchbruch im Bewusstsein. Mittlerweile kann ich es sehr gut verstehen.
Alles hat seinen Preis. Persönliche Weiterentwicklung hat den Preis, manche Themen nicht mehr vor sich selbst verstecken zu können. Tough cookie.